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Wir bleiben Alle!

Zeitgenössische Kunst gegen Politiken der Verdrängung

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Ina Wudtke

Wir bleiben Alle! ist ein bekannter Slogan der zeitgenössischen Mieter*innenbewegung, der als Antwort auf die Politiken der Verdrängung in (Ost-) Berlin erstmals verwendet wurde. Studierende der Universität Kassel wollten mehr über diese Politiken und Kämpfe wissen, erforschen und verstehen.

Zunächst haben wir die Methoden und Gesetze von Verdrängung in Deutschland recherchiert und erforscht. In Kassel haben wir zum Beispiel die Feinmechanik - ein Ort für Kunst und Kultur, der aktuell von Verdrängung und Abriss bedroht ist besser kennengelernt. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Tabea Brinkmann, Matea Cubelic, Eva Eyrich, Dario Fiege, Karl Leonard Heinemann, Katarina Schreiber und Nella Witsch besuchte den Ort. Matea Cubelic machte Fotos und gemeinsam verfassten wir den Artikel Die Feinmechanik in Kassel zusammen mit einer Chronik über die juristischen Auseinandersetzungen der Feinmechanik. Wir hoffen durch unseren Beitrag weitere Unterstützer:innen für diesen schönen Ort zu finden. Als teilweise angehende Kunsthistoriker:innen interessierten wir uns auch für Werke von zeitgenössischen Künstler:innen, die sich dem Thema Gentrifizierung angenommen haben. Louise Marie Knafla und Christian Westerburg erklären hier worum es in Hans Haackes bekannter Arbeit Shapolsky et al. Manhattan Real Estate Holdings, A Real Time Social System, as of May 1, 1971 genau geht. Das war nicht leicht, denn Finanzialisierung zu verstehen ist komplex. Raffael Tobias Streicher hat für seinen Artikel über Maria Eichhorns letzte Arbeit auf der documenta 14 in Athen Building as unowned Property (2017) Kontakte zu Museen und Archiven aufgenommen um mehr über diese Arbeit zu erfahren. Die Malerin Yanqian Xu steuerte das Rückcovermotiv, ein abstraktes Bild, bei zu dem sie ihre Überlegungen unter Notizen zum Rückcover beschreibt. Katharina Rensing ist bildende Künstlerin und gestaltete ihr Entgentrifizierungshandbuch als digitale Kollage über mehrere Seiten. Vincent Pohlmann interviewte seinen Bruder Paul Pohlmann, einem angehenden Immobilienhändler, und erhielt so Einblicke über Gentrifizierung aus erster Hand. Die Künstlerin Maike Kurzmann fügte Kollagen aus historischen Abbildungen zusammen in der sie über die Stadt nachdenkt. Wir freuen uns sehr, dass Qiao Li, die visuelle Kommunikation studiert, nicht nur eine Karte über Orte der Gentrifizierung in Berlin angefertigt hat, sondern auch die Grafik für unser Magazin umgesetzt und realisiert hat.

Los geht es mit Eva Eyrichs poetischen Worten zum Wohnleben und Tabea Brinkmanns Artikel, der eine feministische Perspektive auf die Stadt und ihr politisches System einnimmt.