Die Webplattform documenta studien versammelt Auseinandersetzungen mit der Geschichte und Gegenwart der documenta sowie mit anderen relevanten kuratorischen Praktiken, Formaten und Institutionen. Sie begleitet inhaltlich den Aufbau des documenta Instituts in Kassel, nicht um dieses zu repräsentieren, sondern um eine Öffentlichkeit für kritische documenta- und Ausstellungsstudien zu schaffen. Ziel ist die Herstellung eines transnationalen und transdisziplinären Diskurses parallel zum materiellen Bau des documenta Instituts als Gebäude.
Um der Tatsache gerecht zu werden, dass verschiedene künstlerische, kuratorische, edukative und wissenschaftliche Formen der Wissensproduktion gleichwertige Beiträge zur documenta- und Ausstellungsforschung leisten, umfasst documenta studien die fünf Sektionen Diskurs, Texte, Kunst, Vermittlung und Projekte. Wichtige Kooperationspartner sind die documenta gGmbH und das documenta archiv.
documenta studien ist eine Initiative der documenta Professorin Nora Sternfeld in Zusammenarbeit mit ihrem Team, der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Nanne Buurman, der künstlerischen Mitarbeiterin Ina Wudtke und der Koordinatorin des documenta Instituts Carina Herring. Zusammen zeichnen sie sich für die Konzeption und Redaktion der Webplattform documenta studien verantwortlich.
Nora Sternfeld
Carina Herring
Carina Herring ist Kunstvermittlerin und Projektmanagerin. Seit November 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kunstpädagogik an der HFKB Hamburg. Von 2019 bis 2021 war sie wissenschaftliche Koordinatorin von TRACES (Transdisziplinäres Forschungszentrum für Ausstellungsstudien) und Mitinitiatorin des zweijährigen Projekts Kunst Forschung Praxis documenta – künstlerische und kuratorische Forschung am documenta Institut. Von 2017 bis 2019 war sie Koordinatorin für den Aufbau des documenta Instituts in Kassel. 2004 bis 2010 war sie Projektleiterin der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine. 2012 bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln. Im Juni 2017 arbeitete sie am Forschungsprojekt The Art Educator’s Walk mit, das an der HKB Bern angesiedelt ist und am Beispiel des „Chorus“ der documenta 14 Strategien zeitgenössischer Kunstvermittlung untersucht.
Nanne Buurman
Nanne Buurman ist seit Januar 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin für documenta- und Ausstellungsstudien im Fachbereich Kunstwissenschaft der Kunsthochschule Kassel. Nach dem Studium in Leipzig war sie Promotionsstipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Internationalen Graduiertenkolleg InterArt an der Freien Universität Berlin, Gastwissenschaftlerin am Goldsmiths College in London sowie Lehrbeauftragte an den Universitäten Leipzig und Hildesheim. Sie arbeitete für verschiedene Kunstinstitutionen und war an zahlreichen Kunstvermittlungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekten beteiligt. Buurman forscht und publiziert zu kuratorischen Praktiken, Gender, Arbeit und Globalisierung im Feld der zeitgenössischen Kunst. Sie ist Mitherausgeberin der Bände documenta. Curating the History of the Present (2017) und Situating Global Art. Temporalities – Topologies – Trajectories (2018).
Ina Wudtke
Ina Wudtke ist bildende Künstlerin. Von 2018 bis Januar 2021 war sie künstlerische Mitarbeiterin der documenta Professur an der Kunsthochschule Kassel. Ihre recherchebasierte Arbeit hinterfragt hegemoniale politisch-gesellschaftliche Diskurse und stärkt Gegendiskurse zu Themenfeldern wie Arbeit, Gender und Wohnen. Von 1992 bis 2004 gab sie das queer-feministische Künstler*innenmagazin NEID heraus. 2011 brachte die Künstlerin, unter ihrem Pseudonym T-INA Darling, die Konzept LP The Fine Art of Living, über die Verdrängung von Einwohner*innen mit niedrigem Einkommen aus den Innenstädten, heraus. Zusammen mit dem belgischen Philosophen Dieter Lesage schrieb sie das Buch Black Sound White Cube. Die Audiologie des Ausstellungsraums (Wien, Löcker Verlag, 2011). In 2018 erschien ihr Buch The Fine Art of Living (Berlin, Archive Books). Ina Wudtke lebt seit 1998 in Berlin.
Julia Stolba
Julia Stolba ist Künstlerin und Kunstwissenschaftlerin. Ab April 2021 beginnt sie ihre künstlerisch-wissenschaftliche Promotion an der HfbK Hamburg, in der sie zu Formen und Bedeutungen von Affekten in künstlerischer, kuratorischer und kunstvermittlerischer Archivarbeit forscht. Seit 2018 ist sie Studienassistentin der documenta Professur und der documenta studien an der Kunsthochschule Kassel, wo sie 2020 ihr Masterstudium abschloss. In ihrer konzeptuellen, künstlerisch-forschenden Arbeit beschäftigt sie sich medial mit Malerei-Installationen, Zeichnung und Sound. Sie arbeitet außerdem als freischaffende Illustratorin und mit kunstvermittlerischen Workshops aus der künstlerischen Praxis.
Malin Kuht
Malin Kuht ist medienkritische Vermittlerin und Forscherin. Sie studiert bildende Kunst, Pädagogik und Politikwissenschaften an der Universität Kassel, darin fokussiert sie sich auf verschiedene Aspekte von Digitalisierung und den darin angelegten Subjektivierungsprozessen. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Historisierung des old boys networks, der ersten internationalen cyberfeministischen Organisation. Gemeinsam mit Nora Sternfeld initiierte sie im SoSe2020 das Seminar „Cyberfeminism and futures from within“ an der Kunsthochschule Kassel. Daraus entstand das Projekt der documenta studien an einem Archiv der Aktivitäten des old boys networks. Seit 2016 unterstützt sie das bundesweite Bündnis NSU-Komplex auflösen.
Lorena Vicini
Lorena Vicini ist Kulturmanagerin und Forscherin und seit Oktober 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin der documenta Professur. Geboren in São Paulo, hat sie von 2015 bis 2017 für das Goethe-Institut São Paulo gearbeitet, für das sie das Projekt „Episoden des Südens“ koordinierte. In diesem Zusammenhang entwickelte sie Meetings, Studiengruppen, Künstlerresidenzen und Forschungsperspektiven, um das Wissen aus einer ausschließlich südlichen Perspektive zu dekolonisieren. Lorena Vicini ist Mitautorin von: Inspirador: international guidelines for sustainable cultural management (São Paulo 2015; München 2018 – Goethe-Institut) und Identitäten entwickeln, um die Kollektivität zu verbessern, (São Paulo 2016 – Lanchonete.org).