Aktuell
„Was wäre, wenn....documenta?“
Vortrag von Andrea Pócsik (Pázmány Péter Catholic University, Budapest)
Donnerstag, 28.10.2021, 18:30 Uhr,
Rotunde des Museum Fridericianum
In ihrem Vortrag wird die ungarische Kulturwissenschaftlerin Andrea Pócsik aufzeigen, wie die Kunstwelt des ehemaligen Ostblockstaats Ungarn in den Beständen des documenta archivs repräsentiert ist. Dabei legt sie den Schwerpunkt auf die Archivierung als wissensproduzierenden Prozess. Sie untersucht einerseits Künstler wie den gebürtigen Ungarn Victor Vasarely (1906-1997), Teilnehmer der documenta 1-4, andererseits Fallstudien der konzeptuellen Kunst wie das „Foot Art Projekt“ von László Lakner (geb. 1936) und die Intervention der „wahren ungarischen Künstler" in der Reformperiode 1971-72. Vor allem aber beleuchtet sie das Wesen des sogenannten „Doppelsprechs“ und seiner historischen Formen in einer bestimmten sozio-politischen Situation sowohl im Osten als auch im Westen. Anhand von Figuren, die in den Erzählungen der documenta Ausstellungen nicht vorkommen, vermittelt sie neue Erkenntnisse, die die Widersprüche von kulturpolitischen Entscheidungen beleuchten.
Andrea Pócsik ist Ph.D. in Philosophie und lehrt an der Pázmány Péter Catholic University in Budapest im Fachbereich „Media and Communication Studies”. Sie ist die erste Stipendiatin des 2020 eingerichteten gemeinsamen Fellowships des Goethe-Instituts, der Kunsthochschule Kassel und des documenta archivs. Sie forschte fünf Monate im documenta archiv und stand bei der von Nanne Buurman im Rahmen der documenta studien organisierten Projekte erinnern ist ein verb: und to be dis_continued mit Studierenden, Forschenden und Lehrenden der Kunsthochschule im Austausch.